„Maluma“ und „Takete“

Was meinst du: Welche Form würdest du als „Maluma“ und welche als „Takete“ bezeichnen? Die beiden Neurowissenschaftler Vilayanur S. Ramachandran und Edward Hubbard haben sich zusammengetan und erforscht, ob es eine Beziehung zwischen Klängen und visuellen Formen gibt. Und tatsächlich: In einer Studie neigte eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmenden dazu, die runde, geschwungene Form als “Maluma” und die spitze, kantige Form als “Takete” zu bezeichnen – und das unabhängig vom kulturellen Hintergrund der Teilnehmenden. Die beiden Forscher interpretierten diese Ergebnisse dahingehend, dass es eine gewisse natürliche Verbindung zwischen Klang und Form gibt.

Ist dir auch schon aufgefallen, dass alle positiv besetzten Comic-Figuren mit abgerundeten, weichen Linien dargestellt werden – Micky Maus, Hello Kitty, Balu der Bär usw.? Sie wirken freundlich, sanft oder verspielt. Das Böse wird tendenziell mit eckigen, spitzen Linien abgebildet. Das wird eher als aggressiv, stark oder dynamisch empfunden.

Übrigens: Sidhu und Pexman haben 2014 untersucht, ob auch Vornamen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen verbunden werden. Die Ergebnisse sind auch hier bemerkenswert: Weich klingende Namen wurden eher die Eigenschaft “lustig” zugeordnet, während hart klingende Namen eher als “aggressiv” wahrgenommen wurden.

So und wozu nützt uns dieses Wissen in der Visualisierung? Na, zum Beispiel bei der Wahl der Container: Wolke vs. Kasten und bei der Gestaltung von Symbolen und Figuren.